Alliana wies ihre Leute dazu an, hinter ihr Maidengraben anzusteuern. Sie würden nun bald den Norden verlassen, hier sollten sie noch einmal Rast machen, sofern die Wachen von Maidengraben sie denn einließen.
Als sie der Ruine recht Nahe kamen, zügelte der Trupp seine Pferde noch etwas und Alliana sah sich nach einer Ansprechperson um.
Sie nickte Rodrick, einem ihrer 10, zu. "Kündige uns doch bitte an!", entgegnete sie ihm und nickte nun zu dem Horn, das an seinem Sattel baumelte.

Alliana ließ ihre Männer zurück und ritt dem einzelnen Reiter entgegen. "Seid gegrüßt!", rief sie ihm in angemessener Entfernung entgegen.
"Ich bin Alliana Hanke aus dem Krähennest und möchte für mich und meine Männer bitten, noch einmal im Norden, hier in Maidengraben, Unterkunft zu finden, ehe wir unseren Weg nach Königsmund auf dem Königsweg fortsetzen!" Sie zügelte Nachtschnee und erwartete die Antwort ihres Gegenüber.

Alliana lächelte zufrieden. "Ich danke euch, Ser Cassell! Und macht Euch bitte keine zu großen Gedanken um eure Vorräte, wir wollen Euch und eure Männer ja nicht ohne sie zurücklassen, wenn wir weiter ziehen!"
Sie drehte sich nach hinten um und winkte schon einmal ihre Männer heran, ehe sie sich dem Hauptmann wieder zuwandt. "Mehr als Wasser, mit dem wir unsere Pferde tränken können, und eine Mauer, hinter der wir uns noch einmal sicher ausruhen können, brauchen wir nicht! Durch die Gasthäuser unterwegs sind unsere Vorräte bislang kaum angetastet!"

Alliana lachte trocken, ehe sie sich ernsthaft an Cassell wandte. "Vielen Dank, Hauptmann!", wiederholte sie dann ihren Dank mit nun hoffentlich passenderer Anrede. Die Starks sollten wirklich öfter ihre guten Männer mit guten Titeln ausstatten, es gab zu wenig Ser's im Norden...
Sie und ihre Männer ritten hinter Beryck in Maidengraben ein. "Wo können wir unsere Pferde und uns unterbringen, ohne euch im Weg zu seien?", fragte sie mit einem Lächeln an Beryck gewandt.

Alliana zeigte sich aufs äußerste begeistert und stieg von ihrer Fuchsstute ab. "Ich danke euch, Hauptmann Cassell, zu gütig! Ich weiß Eure Bemühungen wirklich zu schätzen und ich bin mir sicher, dass meine Männer und ich bei euch in guten Händen sind."
Außerdem war sie begeistert davon, dass dieser Beryck sie gut genug zu kennen schien. Wer das Krähennest kannte würde wohl kaum vermuten, dass sie keinen Tant brauchte... vielleicht hatte sie sich wenigstens im Norden schon ihren Ruf erarbeiten können.
Sie drehte sich nach ihren Männern um und betrachtete sie eingehend, ehe sie Beryck fragte: "Könntet Ihr uns zu allererst zeigen, wo genau die Stallungen sind?"

Alliana nickte zufrieden und begann damit, den Sattel von Nachtschnee zu lösen und die Stute von den Zügeln zu befreien. Ihr Pferd wieherte glücklich und die junge Lady konnte zusehen, wie die Fuchsstute die neugewonnene Freiheit im Maul genoss, ehe sie ihrem Pferd heimlich eine Karotte zuschob und es das letzte Stück in eine freie Box führte, ehe sie Sattel und Zaumzeug schließlich gänzlich abnahm und in der Nähe des Stalles auf einer Stange ablegte, um sie nicht in den Staub zu werfen aber auch von neugierigen Pferdezähnen fern zu halten.
Während Allianas Männer noch damit beschäftigt waren, ihre Pferde stallfertig zu machen, schulterte sie bereits ihre Tasche wieder und ging zu Beryck und sah ihren Männern kurz zu. "Danke nochmal. Es ist schön, noch einmal unter Nordmännern sein zu können, ehe wir uns den seidenen Südmenschen anpassen müssen!" Sie grinste schief. Auch wenn Alliana eine Frau war, war sie unter Nordmännern aufgewachsen und ihr waren die rauerere und direkte Art der Nordmänner lieber als das scheinheilige Getue, das sie wohl erwarten würden...

Allianas schiefes Grinsen verwandelte sich in ein zufriedenes. "Das will ich doch schwer hoffen, wir könnte ich sonst von meinen Männern Respekt erwarten?" Sie lachte, während nun die ersten der besagten Männer auch ihre Pferde versorgt hatten.
"Ihr habt eine wirklich schwere Last zu tragen. Hoffentlich genießt ihr dann die Gesellschaft von Nordmännern noch einmal so sehr, wie wir es tuen werden!" Sie klopfte Beryck lachend auf die Schulter, dann zog sie ihre Tasche fester und versicherte sich kurz, dass Totentanzkrähe noch in der Scheide an ihrem Gürtel hing, wo sie es befestigt hatte, seit sie nicht mehr auf dem Pferd saß.
"Und... wir haben in der letzten Schenke wundervolles Bier mitnehmen können. Sofern Ihr es euch gestattet, einen Schluck mit uns zu trinken?!"
Sie hatten in der letzten Schenke zwei Fässer mit sich genommen - eines konnten sie teilen!