"Da haben wir etwas gemeinsam, Mylady, doch lasst uns hoffen, dass Daemon zur Vernunft gelangt oder aber keine Unterstützer findet, dann würde im schlimmsten Falle eine Handvoll Männer und ein Targaryen-Bastard den Tod finden und kurz darauf hätten alle diese Angelegenheiten vergessen."
Er trank erneut.
"Ich schätze die wenigsten, um nicht zu sagen keiner, der Lords ob hoch und nieder werden sich offen gegen den König stellen. Dazu ist Daemons Standpunkt zu ungewiss und vorallem seine Stärke zu gering. Dennoch ist Daerons vorgehen nicht unklug, wenn er alle zwingt ihren Eid im Angesicht der Götter und Menschen zu erneuern bringt er die Lords, die in Erwägung ziehen abtrünning zu werden, zumindest ein moralisches und religiöses Dilemma. Und sollte tatsächlich jemand nicht erscheinen, weiß er zumindest schon wer gegen ihn steht." Er grübelte einen Moment lang nach. "In der nähe des Thronfolgers, nehme ich an. Daeron wird Einigkeit demonstrieren wollen gegenüber den Lords und Ladies des Reiches und natürlich auch dem Volke gegenüber. Jeder legitimierte Targaryen-Bastard der an seiner Seite steht ist ein Dolch im Herzen von Daemons unsinnigen Ansprüchen."

"Immerhin eine Aussicht auf die ich mich des morgigen Tages erfreuen kann", meinte Patryk lächelnd. "Ihr habt wohl Recht. Mein Bruder würde mich wohl auch dafür schelten, dass ich Euch soviel erzählt habe, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es ein Fehler war. Aber was die Zukunft angeht, werden wir in der zumindest Tat den morgigen Tag abwarten müssen. Gewaltsame Ausschreitungen müssen wir wohl nicht befürchten, dafür hat Daeron zu sehr auf meinen Bruder gehört", lachte er", also können wir wohl trotz allem Ungemacht dem morgigen Tag mit Wohlwollen entgegensehen."

Patryk grinste. "So? Was erwartet Ihr denn, Mylady? Wenn ich so indiskret fragen darf."

Patryk lachte. "Nun dann kann ich Euch beruhigen und Euch versichern dass Euch all das und noch mehr geboten werden wird. Wie schon gesagt, erwarte ich keinerlei Ungereimtheiten und selbst wenn irgendwer so... dumm... wäre offen das Schwert zu erheben, würde das ganze innerhalb von Sekunden erledigt sein. Die Sicherheit auf dieser Veranstaltung, sowohl der Beisetzungszeremonie als auch der Krönung, ist das oberste Augenmerk unseres Königs gewesen und da Brynden ihm zur Seite steht bin ich mir sicher, dass selbst eine Wespe ausgefahrenem Stachel postwendend elimiert würde, ehe sie einen Gäste stechen könnte."

Patryk sah sie einen Moment verwirrt an und schlug sich an den Kopf, als er bemerkte, was er gerade gesagt hatte. "Ihr habt eine Gabe Mylady, die Gabe mich zum plappern zu bringen, ohne darüber nachzudenken"; lachte er. "Nun gut, da wir schon soweit gekommen sind und ich immernoch ein merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit zu Euch hege, will ich Euch Eure Frage beantworten.
Wie bei "uns allen" würde es mich wundern, wenn Ihr vorher von ihm etwas gehört hättet. Sein Geburtsname ist Brynden Strom, der Bastard meines Vaters mit einer Schwarzhain, und einige Jahre älter als ich. Er hat, wie Ihr Euch denken könnt, nicht viel vorzuweisen, aber seine Intelligenz und Verschlagenheit ist... bewundernswert. Er hat schon früh die Offiziere beobachtet und belauscht und durfte Ihren Versammlungen beiwohnen und so hat er einiges gelernt und zudem hat er schnell begriffen, wie die Politik funktioniert ein Gespür dafür entwickelt.
Andererseits ist er ein sehr liebenswerter, wenn auch vielleicht etwas distanziert wirkender Mann, wenn man ihn richtig kennt, der für die, die ihm wichtig sind einiges opfern würde. Manchmal gar übervorsichtig... er riet mir vorhin eine Leibgarde mitzunehmen", lachte Patryk. "Nun abgesehen davon.... abgesehen davon ist ihm auch Verachtung nicht fremd und er hat gelernt sie wie einen Schild zu tragen. Ihr müsst wissen, Mylady, er ist ein Albino. Die Tatsache an sich gereicht schon vielen dazu, ihn als Monster zu bezeichnen und dass er die Sonne meidet, da sie in seinen Augen und auf seiner Haut immense Schmerzen verursacht, macht die Geschichte natürlich nicht besser."

"Es wird sicher einrichten lassen, Mylady", meinte Patryk lächelnd," doch seid dann auf eine Wand aus Misstrauen gefeiht."
Er fing an zu lachen. "Ich sage Euch dasselbe, was ich ihm sagte. Wer wollte mir etwas böses wollen. Ich bin nur ein Bastard... und solange keine Garde von Goldröcken mich begleitet hat auch keiner einen Grund daran zu zweifeln. Was Daemon anbelangt... mein Schauspiel scheint ihn überzeugt zu haben also hätte ich es wohl auch ohne Euch angewendet. Außerdem kann er es sich nicht leisten seine Halbbrüder umzubringen, das käme zum einen nicht gut an zum anderen bin ich ein potentieller Verbündeter. Immerhin hat unser böser Halbbruder Daeron auch meine Ansprüche auf den Thron in weite Ferne gestellt...", er grinste verschlagen.
Nach einigen Sekunden wurde das Grinsen anders und er lachte. "Nun? War wenigstens das glaubwürdig?"

"Vielleicht sind Eure Sinne vom Wein und Bier vernebelt?", gab er zu bedenken und klang bedrohlich. Doch er konnte die Maskerade nicht lange aufrecht erhalten und lachte. "Ihr habt vollkommen Recht... zudem empfinde ich es als unehrenhaft gegen meinen zukünftigen König zu Felde zu ziehen, sei es in Worten oder Taten und selbst wenn er mir verspräche seinen eigenen falschen Anspruch fallen zu lassen und mich dafür auf den Eisernen Thron zu setzen, würde ich ablehnen."

"Nein Mylady", antwortete Patryk lächelnd, "Euch zu täuschen liegt mir fern. Ich glaube ich war bisher noch zu keinem Menschen so ehrlich oder so.. offen wie zu Euch. Verzeiht also meinen kleinen Scherz von eben", meinte er grinsend. "Euer Schwert ist aus valyrischem Stahl", bemerkte er, "ist es ein Familienerbstück?"