Alliana lachte laut. "Mir gefällt Eure Denkweise! Ich hoffe, Ihr versucht mir damit nicht nur Honig um den Mund zu schmieren, sondern sie entspringt tatsächlich Euren Gedanken!" Es wäre schön, wenn mehr Männer so denken würden!, dachte sie noch bei sich. Und Frauen... Wie viele Frauen sie kennen gelernt hatte, die ihr feindseliger als die Männer entgegen getreten waren. Und wie viele hatte sie gesehen, die sich selbst klein machten um nicht aufzufallen... Wie wenig gab sie selbst darauf, mit Schönheit zu glänzen statt mit Leistung.
Aber ehe sich das Land wandeln würde, würden wohl noch einige Jahre vergehen, einige viele... Ehe der Gedanke sie ermüdete, schüttelte Alliana ihn ab. "Ich werde Euch an diese Worte erinnern, sollte Euer erstes Kind ein Mädchen werden!" Sie grinste ihn an.
"Was schwebt Euch eigentlich vor? Wie gedenkt Ihr, Euer Haus und Eure Feste aufzubauen?"

Alliana ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. "Eine kluge Reihenfolge habt Ihr da gewählt... Wo wolltet Ihr auch ein Haus aufbauen, wenn die Feste nicht steht."
Sie war allerdings überrascht, dass die Arbeiten wohl schon im vollen Gange waren und sie nichts davon gehört hatte.
Wenn eine Feste geschleift und neu aufgebaut, oder zumindest in Teilen neu aufgebaut wurde, müsste sich sowas doch herumsprechen... Aber vielleicht war es dem geschuldet, dass gleichzeitig andere Geschichten durch die Lande getragen wurden. Noch immer fragte sie sich, wie viel davon wahr war (was Maester Caleotte ihr schon anvertraut hatte ;) )...
"Nun, Ihr spracht ja schon davon, dass Ihr meine Dienste in Anspruch nehmen werden wollt, von daher werde ich früher oder später wohl sehen, wie sich Eure Burg entwickelt. Ich bin gespannt darauf, die Geschichte Eures neugegründeten Hauses von Anfang an verfolgen zu können!" Sie grinste ihr sehr typisches, abschätzendes Grinsen, das sie heute schon mehr als ein Mal gezeigt hatte.

Allianas Grinsen wurde noch etwas breiter. "Da bin ich mir sicher, wer darf schon von sich behaupten, seine Krieger von mir ausgebildet bekommen zu haben?", fragte sie frech nach und deutete mit einem Kopfnicken ebenfalls eine zumindest kleine Verbeugung an.
"Wie steht es eigentlich um diese Männer? Ich bin sehr gespannt, was für Rohmaterial Ihr mir da bereit stellen werdert... ich hoffe, sie werden nicht zu zart besaitet sein!" Schließlich erwartete sie immer sehr viel von ihren Schülern.

Alliana bemühte sich darum, ihr Grinsen nicht noch etwas breiter werden zu lassen, als sie fast automatisch begann, Männder der Sturmlande mit Nordmännern zu vergleichen. Doch sie war nicht so dumm, Patryck diese Gedanken mitzuteilen und ihn damit zu beleidigen, vorallem, wenn es sich bei diesen Männern um Freunde von ihm handelte. Und sie würde ihnen natürlich nicht unterstellen wollen, dass sie nicht hart genug waren.
"Ich bin schon sehr gespannt. Aber seid Ihr Euch auch über die Gefahren bewusst, wenn Ihr Freunde zu Euren Offizieren ernennt?"

Alliana betrachtete ihn ernst. "Eure Offiziere werden Eure besten Krieger sein und die Anführer der anderen Krieger. Sie werden in jeder Schlacht, die sie vielleicht erwarten wird, kämpfen. Im Gegensatz zu Euch selbst oftmals!
Die Gefahr ist hoch, dass gerade Eure Anführer in einem Gefecht fallen werden. Seid Ihr bereit, dieses Schicksal für Freunde bereit zu halten?"
Sie drehte ihren leeren Becher und entschloss sich, nun keinen weiteren Schluck mehr zu trinken. "Natürlich ist es gut, wenn man seine Offiziere kennt, ihnen vertraut... das birgt aber auch immer die Gefahr, dass man sie zu sehr mögen lernt und nicht mehr gewappnet ist, wenn sie einer Gefahr unterliegen." Alliana musste kurz an ihre Mutter denken. Man kann nie wissen, wie viel ein Geist ertragen kann, ehe er zerstört wird. Wie viel könnte Patryck ertragen, zu verlieren? Oder waren seine Freunde vielleicht besser auf anderen Posten besetzt?

Alliana versuchte, nicht all zu fragend auszusehen, sie wollte nicht gestehen, dass sie keine Ahnung hatte, was Valar Morghulis bedeutete...
Sie überspielte das letztgesagte also einfach und zuckte nur mit den Schultern. "Es ist und bleibt Eure Entscheidung, junger Lord, ich wollte Euch nur auf die Gefahren Hinweisen, die auf Euch lauern werden!" Als ob sie diese Gefahren nicht kannte, jemanden in einem Kampf zu verlieren, der einem etwas bedeutete... Aber das war nicht das Thema.
Um abermals die Stimmung nicht zu tief sinken zu lassen, versuchte sie etwas lockerer zu sprechen und seufzte leicht entnervt. "Morgen wird ein harter Tag, nicht wahr? Allein der Gedanke daran, wie früh wir aufstehen müssen... Vorallem in Anbetracht dessen, wie lange wir nun schon hier sitzen!"
Dennoch grinste sie zufrieden und machte keinerlei Anstalten, die Räumlichkeiten verlassen zu wollen.

Alliana legte den Kopf von einer Seite auf die andere. "Es geht so. Das nötige Geschick, das die Jagd erfodert, ist zwar faszinierend und die Leute, mit denen ich mich umgebe sind wie ich auch in der Lage, die nötigen Waffen für die Jagd zu führen, doch interessiert mich das Suchen und Erlegen eines Tieres, das kein wirklicher Gegner ist in der Regel, nicht sonderlich... Ich kann aber nicht behaupten, dass ich gleichzeitig nicht häufiger Teil von Jagdgesellschaften bin." Das hatte es so an sich, wenn man von irgendwelchen Lords eingeladen wurde. Das schlug man natürlich nicht einfach aus...
"Und Ihr? Habt Ihr vor, die Wälder Eurer Ländereien zu durchstreifen? Habt Ihr schon einmal gejagt?"
Sie überlegte kurz. "Und ich meine, in einer Gesellschaft, nicht zum Zwecke der Nahrungssuche!"